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Benzinpreise in Europa – wo sich das Tanken im Sommer 2025 lohnt

Wer im Sommer mit dem Auto ins europäische Ausland reist, sollte nicht nur Route und Maut im Blick behalten, sondern auch die Benzinpreise entlang der Strecke. Zwischen Bulgarien und den Niederlanden liegen aktuell mehr als 70 Cent Preisunterschied pro Liter. Der Überblick zeigt, wo sich das Tanken lohnt – und wo es besonders teuer ist.

Wer hier tankt, muss oft draufzahlen..; Bild von Foundry Co auf Pixabay

Autoreisen durch Europa erleben seit der Pandemie wieder eine Renaissance. Doch mit den anhaltend hohen Spritpreisen in Westeuropa wird der Urlaub mit dem eigenen Wagen schnell zur Kostenfrage. Besonders Familien oder Camper mit Diesel- oder LPG-Fahrzeugen sind gut beraten, Tankstopps gezielt zu planen. Wer sich auskennt, kann auf einer Fahrt von Norddeutschland an die Adria mehr als 50 Euro sparen – einfach durch geschicktes Tanken im Nachbarland.

Große Preisunterschiede in Europa

Aktuell liegen die Preise für Super E5 (95 Oktan) in vielen osteuropäischen Ländern deutlich unter dem EU-Durchschnitt, während Westeuropa nach wie vor hohe Steuersätze und entsprechend teure Kraftstoffe aufweist.

So zahlt man in Bulgarien im Juni 2025 nur rund 1,19 €/l für Benzin, in Polen etwa 1,35 €/l. Auch Länder wie Ungarn, Tschechien oder Rumänien bewegen sich um die 1,35 bis 1,45 €/l-Marke – und bieten damit Einsparpotenzial von bis zu 30 Cent pro Liter gegenüber dem deutschen Niveau.

In Deutschland liegt der Preis derzeit bei rund 1,70 €/l (Super), 1,60 €/l (Diesel) und etwa 1,03 €/l (LPG). Wer dagegen in den Niederlanden oder in Dänemark tankt, zahlt für Benzin bis zu 1,90 €/l – Spitzenwert in Europa.

Auch Länder wie Frankreich (1,71 €/l), Italien (1,69 €/l) und Griechenland (1,73 €/l) rangieren klar im oberen Preisdrittel. Wer dort unterwegs ist, sollte nach Möglichkeit im grenznahen Ausland tanken – zum Beispiel in Luxemburg (≈ 1,46 €/l) oder Österreich (≈ 1,53 €/l).

Diesel und LPG: Unterschiede noch deutlicher

Für Dieselfahrer lohnt der Blick besonders nach Belgien und Österreich. In Belgien lag der Dieselpreis Anfang Juni bei rund 1,66 €/l, in Österreich bei 1,53 €/l – jeweils deutlich unter dem deutschen Niveau. In Kroatien, einem beliebten Sommerziel, kostet Diesel nur 1,42 €/l – eine Ersparnis von rund 18 Cent pro Liter gegenüber Deutschland.

Noch deutlicher wird die Differenz bei Autogas (LPG): In Belgien liegt der Literpreis derzeit bei nur 0,75 €, in Kroatien gar bei 0,72 €. In Deutschland hingegen müssen LPG-Nutzer im Schnitt über 1,00 €/l zahlen – fast 40 % mehr.

Tanktourismus: Lohnenswerte Umwege?

Das gezielte Tanken im Nachbarland ist längst kein Geheimtipp mehr. Besonders in der Grenzregion zu Luxemburg oder Polen ist der sogenannte Tanktourismus alltäglich – nicht nur wegen der günstigeren Preise, sondern auch aufgrund verlässlicher Qualität und hoher Dichte an Tankstellen.

Selbst auf der Autobahn nach Italien lässt sich sparen: Wer in Österreich statt in Bayern tankt, kann auf einem vollen 50‑Liter‑Tank rund 8–10 € sparen. Wer dann in Slowenien oder Kroatien nachtankt, fährt nochmals günstiger. Umwege von bis zu 10 km lohnen sich in vielen Fällen finanziell – sofern kein Stau droht.

Aktuelle Durchschnittspreise (Stand: Juni 2025)

LandSuper 95DieselLPG
Deutschland1,70 €1,60 €1,03 €
Österreich1,53 €1,53 €1,25 €
Kroatien1,47 €1,42 €0,72 €
Frankreich1,71 €1,67 €
Italien1,69 €1,65 €
Belgien1,61 €1,66 €0,75 €
Luxemburg1,46 €1,45 €
Niederlande1,89 €1,66 €
Polen1,35 €1,44 €
Bulgarien1,19 €1,31 €
Tschechien1,36 €1,38 €
Ungarn1,45 €1,47 €

(Quelle: fuelo.eu, EU-Kommission, eigene Recherche; alle Werte gerundet)

Gut geplant ist halb gespart

Gerade bei längeren Autoreisen lohnt sich eine gezielte Tankplanung. Wer clever tankt, kann leicht 20–40 € pro Reise sparen, ohne Umwege oder Qualitätseinbußen in Kauf zu nehmen. Die Faustregel:

  • In Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden möglichst nur das Nötigste tanken.
  • In Polen, Kroatien, Slowenien, Tschechien oder Bulgarien volltanken – dort ist Sprit meist am günstigsten.
  • Autogasnutzer profitieren besonders in Belgien, Österreich und Kroatien.

Wer sich im Vorfeld informiert, hat nicht nur mehr im Tank, sondern auch mehr im Urlaubsbudget.

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