Im August 2024 sorgt erneut ein Feuerquallenalarm in der Ostsee für Aufmerksamkeit. Diese Situation ist besonders in den warmen Sommermonaten keine Seltenheit, da die steigenden Wassertemperaturen eine ideale Umgebung für Quallen bieten. Die am häufigsten in der Ostsee anzutreffenden Quallenarten sind die Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata), auch bekannt als Feuerqualle, und die Ohrenqualle (Aurelia aurita). Insbesondere die Feuerqualle kann bei Kontakt mit menschlicher Haut schmerzhafte Reaktionen hervorrufen, die von Rötungen und Blasenbildung bis hin zu allergischen Reaktionen reichen können.
Ein zentraler Grund für das häufige Auftreten von Feuerquallen in der Ostsee ist der Klimawandel. Die anhaltende Erwärmung der Meere führt zu einem verstärkten Wachstum und einer größeren Verbreitung dieser Tiere. Hinzu kommt, dass die Überfischung in der Ostsee dazu führt, dass natürliche Fressfeinde der Quallen, wie bestimmte Fischarten, immer seltener werden. Dies begünstigt eine ungehinderte Vermehrung der Quallen. Ein weiterer Faktor ist die Eutrophierung, also die Überdüngung des Wassers durch landwirtschaftliche Abwässer, die das Nahrungsangebot für Quallen erheblich steigert.
Angesichts der aktuellen Situation im August 2024 raten Experten dazu, während des Schwimmens in der Ostsee besonders vorsichtig zu sein und sich vorab über lokale Warnungen zu informieren. Sollten Schwimmer in Kontakt mit einer Feuerqualle geraten, wird empfohlen, die betroffenen Hautstellen sofort mit Salzwasser abzuspülen, da dies verhindert, dass die Nesselkapseln aufplatzen. Das Auftragen von Essig kann ebenfalls hilfreich sein, um das Quallengift zu neutralisieren.
Bei schweren Symptomen wie starken Schmerzen oder Atembeschwerden sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden!
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Feuerquallenalarme wohl auch in den kommenden Jahren häufiger auftreten werden, insbesondere in heißen Sommern wie in diesem Jahr.
Wissenschaftler arbeiten daran, die Populationen der Quallen genauer zu überwachen und langfristige Strategien zu entwickeln, um die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu minimieren. Dabei spielen Maßnahmen wie der Kampf gegen den Klimawandel, die Reduktion der Nährstoffeinträge in die Ostsee und nachhaltige Fischereipraktiken eine wichtige Rolle.
Für die Öffentlichkeit bleibt die Aufklärung über das richtige Verhalten im Falle eines Quallenkontakts essenziell, um Risiken zu minimieren und die Badefreuden trotz der Feuerquallenalarmierungen sicher zu genießen.
Dieses Jahr sind wieder mehrere Strände entlang der Ostseeküste vom Feuerquallenalarm betroffen. Besonders befallen sind Strände in den Regionen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Zu den Hotspots zählen unter anderem die beliebten Badeorte Timmendorfer Strand, Travemünde, Boltenhagen, Kühlungsborn und die Inseln Fehmarn und Rügen. An diesen Stränden wurden vermehrt Feuerquallen gesichtet, was zu entsprechenden Warnungen geführt hat.
Insbesondere an den Stränden von Rügen und Fehmarn sind in den letzten Tagen zahlreiche Quallen angespült worden, was die Situation dort besonders angespannt macht. Auch die Strände von Warnemünde und Zingst verzeichnen ein hohes Aufkommen dieser Quallenart.
Für Badegäste an diesen Stränden wird geraten, besonders aufmerksam zu sein und die Hinweise der örtlichen Behörden zu beachten. Viele Strände haben entsprechende Warnschilder aufgestellt, und in einigen Fällen wurde sogar das Baden in bestimmten Bereichen vorübergehend untersagt, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten.
Es ist daher ratsam, sich vor einem geplanten Badeausflug über die aktuelle Lage an den jeweiligen Stränden zu informieren, um unangenehme Begegnungen mit Feuerquallen zu vermeiden.