Vom 1. September an verbietet die Hansestadt Hamburg Alkohol in Bussen und Bahnen. Wer dort trotzdem trinkt, soll vom 1.Oktober an ein Bußgeld von 40 Euro zahlen.
Dieses rigorose Vorgehen ist bislang einmalig in deutschen Großstädten, könnte bei Erfolg aber rasch Schule machen. In London gilt seit gut zwei Jahren eine ähnliche Regelung für die U-Bahn. Bei einer Umfrage des Hamburger Verkehrsverbundes im vergangenen Jahr hatten sich 86 Prozent der Fahrgäste für ein Alkoholverbot in Bus und Bahn ausgesprochen. Auch die Deutsche Bahn möchte das Verbot und seine Auswirkungen auf Alkohol- und Gewaltexzesse untersuchen lassen.
Andere deutsche Städte schauen neugierig auf Hamburg. Im Hauptbahnhof Hannover läuft schon seit Anfang Juli ein vergleichbares Pilotprojekt: Die Geschäfte dort haben sich freiwillig verpflichtet, drei Monate lang freitags und samstags von 22 bis 6 Uhr keinen Alkohol zu verkaufen. In Zügen der privaten Eisenbahngesellschaft Metronom ist bereits seit November 2009 der Konsum von Alkohol untersagt.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) lehnt dagegen ein striktes Alkoholverbot nach Hamburger Vorbild ab. Der VBB will wie bisher im Einzelfall stark betrunkene oder gewalttätige Kunden aus Zug oder Bus verweisen. Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen sieht man derzeit keinen Handlungsbedarf. Das hessische Innenministerium dagegen fordert totales Alkoholverbot im öffentlichen Nahverkehr.
Hamburg: Alkoholverbot in Bussen und Bahnen
31. August 2011