Alle Jahre wieder: Reisende der Deutschen Bahn müssen schlimmstenfalls noch in den Sommerferien mit Streiks der Lokführer rechnen.
Die Lokführergewerkschaft GDL will, wenn es bei der kommenden Tarifrunde über eine Lohnerhöhung am 23. Juli keine Fortschritte gibt, noch in den Ferien Warnstreiks veranstalten. Die GDL fordert dieses Jahr Einkommenserhöhungen von 7 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Zum Auftakt der Tarifrunde hatte die Deutsche Bahn am vergangenen Mittwoch ein Angebot vorgelegt, wonach die Gehälter zunächst zum 1. Juli um 2,5 Prozent steigen sollten, weitere 2 Prozent würde es im Oktober 2013 geben. Dieses hatte die GDL als völlig unzureichend zurückgewiesen.
Der Tarifvertrag bei der Deutschen Bahn und anderen Bahnunternehmen war am 30. Juni ausgelaufen. Die Lokführer-Tarifverhandlungen 2007 und 2010 waren von massiven Streiks und rechtlichen Auseinandersetzungen begleitet. Im Jahre 2008 hatte die GDL einen eigenständigen Lokführer-Tarifvertrag erzwungen. Im letzten Jahr wurde mehr als neun Monate lang um einen einheitlichen Rahmentarifvertrag für die DB und die privaten Bahngesellschaften gestritten.
Beim aktuellen Konflikt geht es „nur“ m die Höhe der Gehaltsforderungen, weshalb eine ähnliche Eskalation wie in der jüngeren Vergangenheit eher unwahrscheinlich ist. Das Image der Gdl hatte im letzten Arbeitskampf deutlich gelitten, weil die Geduld der Reisenden und Berufspendler über die Maßen strapaziert wurde.
Sollte es wider Erwarten zu Streikmaßnahmen kommen, wird die Bahn rechtzeitig auf ihren Seiten über Ausfälle und ggf. Ersatzverkehr informieren.
Aktualisierung 23.07:
Die Tarifpartner haben sich ohne Arbeitskampf geeinigt. Die Streikgefahr ist für die nächsten 24 Monate abgewendet.